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Das Schiffshebewerk Niederfinow. Der 1934 erbaute Aufzug für Boote ist ein einzigartiges ingenieurtechnisches Meisterwerk, daneben der Neubau. Foto: TMB-Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Das Schiffshebewerk Niederfinow. Der 1934 erbaute Aufzug für Boote ist ein einzigartiges ingenieurtechnisches Meisterwerk, daneben der Neubau. Foto: TMB-Fotoarchiv / Steffen Lehmann

Pressemitteilung -

Vielfältige Industriekultur in Brandenburg

Vielfältige Industriekultur in Brandenburg

Vom Braunkohle-Tagebau und von der Ziegel-Produktion zum Tourismus

Die Geschichte der Industrialisierung kann man an zahlreichen Orten im ganzen Land entdecken. Besonders spannend sind dabei die Verflechtungen mit Berlin. Denn ohne Brandenburger Ressourcen wäre die rasante Entwicklung zur Metropole undenkbar gewesen. Alles, was die heutige Bundeshauptstadt ausmacht und einst für ihre Entwicklung brauchte, kam auf dem Wasserweg dorthin: ob Kohle zum Heizen oder Ziegel zum Bauen von Häusern. Wo einst das Herz der industriellen Produktion geschlagen hat, sind heute attraktive Orte für den Tourismus entstanden.

Lausitzer Seenland: Eine Landschaft im Wandel
Früher wühlten sich hier gigantische Bagger durchs Erdreich. Heute stechen Urlauberinnen und Urlauber in See, gehen angeln, baden oder surfen. Das heutige Lausitzer Seenland erlebt derzeit einen Landschaftswandel, der spektakulärer kaum sein könnte. Rund 150 Jahre lang war diese Region vom Bergbau und der Gewinnung von Energie geprägt gewesen. Und dafür waren riesige Bauten und Maschinen nötig, die sich durch die Landschaft frästen. Insgesamt holten die Bergleute mehr als zwei Milliarden Tonnen Kohle aus der Erde.

Doch das Quietschen der Förderbrücken im Braunkohle-Tagebau ist längst verstummt. Geblieben ist eine weite Landschaft sowie Zeugen aus Stein und Metall wie die F60 – eine der größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt. Sie wird bei manchen auch der „liegende Eiffelturm der Lausitz“ genannt. Das heutige Besucherbergwerk F60 mit seiner Abraumförderbrücke ist ein Gigant aus Metall: 80 Meter hoch, 200 Meter breit und einen halben Kilometer lang. Mit dem 11.000 Tonnen schweren Gerät wurden früher die Erdschichten, die über den Kohleflözen lagen, abtransportiert. Und heute gewährt die F60 Touristinnen und Touristen spannende Einblicke in die Bergbaugeschichte und gleichzeitig erhebende Ausblicke über das Lausitzer Seenland.

Weiterverarbeitet wurden die gewonnenen Braunkohlebrocken in Fabriken und dort zu pfundschweren Energiepaketen gepresst. Dies geschah unter anderem in Domsdorf – in der Brikettfabrik „Louise“aus dem Jahr 1882. Das faszinierende technische Denkmal zischt und rumpelt auch dieser Tage noch – allerdings seit 1991 nicht mehr im Regelbetrieb, sondern für Besucherinnen und Besucher. Schnaufend setzen sich dann die Schwungräder und Kolben in Bewegung.

Doch die Lausitzer Industriekultur erzählt nicht nur von Kohle. Zum Flanieren lädt beispielsweise die Gartenstadt Margain Senftenberg ein, eine frühere Werkssiedlung aus der Gründerzeit und gleichzeitig Deutschlands älteste Gartenstadt. www.reiseland-brandenburg.de/erlebnisberichte/lausitzer-seenland/eine-siedlung-fuer-bessere-menschen

Ruppiner Seenland: Ziegelproduktion in Mildenberg
In der Gründerzeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts produzierten damals 6.000 Menschen auf dem Gelände des heutigen Ziegeleiparks Mildenberg jährlich Millionen von Ziegeln. Per Frachtkahn wurden die meisten davon über die Havel in die aufstrebende Metropole Berlin transportiert.

„Industriegeschichte zum Anfassen“ lautet heutzutage das Motto des Ziegeleiparks Mildenberg im Ruppiner Seenland. Dort, wo mehr als 100 Jahre lang Schornsteine rauchten, Tonstaub in der Luft lag, dampfende Bagger lärmten, Loren quietschten und Frachtkähne mit den fertigen Ziegeln ablegten, kann man heute diesem alten Handwerk nachspüren. Zu sehen ist zum Beispiel der ovale Hoffmannsche Ringofen von 1859 und die original Mildenberger Dampfmaschine. Und während einer Rundfahrt mit der alten Ziegeleibahn gibt es zahlreiche Hinweise vom Lokführer wie der Arbeitsalltag zu dieser Zeit ausgesehen hatte. Auf diese Weise bekommen Besucherinnen und Besucher einen guten Überblick über das gesamte Gelände. www.reiseland-brandenburg.de/aktivitaeten-erlebnisse/kultur/museen-und-themenparks

Die Thermosflasche: Made in Brandenburg
Schon seit 300 Jahren ist die Kunst des Glasmachens in der Baruther Glashütte zuhause. Zu voller Blüte kam das Gewerbe im 19. Jahrhundert, als der Ort mit der Produktion von Lampenschirmen aus Milchglas zum größten Glaserzeuger Brandenburgs aufstieg. In vielen Berliner Salons hingen damals Lampenschirme made in Glashütte. Aber nicht nur das! Das Museumsdorf Glashütte bei Baruth (Mark) im Fläming erinnert außerdem in einer Ausstellung an Reinhold Burger und seine wohl berühmteste Erfindung, die bis heute zahllose Menschen auf der Welt zu schätzen wissen: die Thermosflasche. Daher wurde dem Tüftler und Erfinder in der ehemaligen Hütten-Glasschleiferei ein Denkmal gesetzt.www.reiseland-brandenburg.de/erlebnisberichte/flaeming/die-thermosflasche-made-in-brandenburg

Industriestandort Brandenburg an der Havel
In Brandenburg an der Havel wurde die Mark Brandenburg gegründet. Altstadt, Neustadt und Dominsel sind noch heute eindrucksvolle Zeugnisse dieser Geschichte. Doch Brandenburg an der Havel war einst auch eine wichtige Industriestadt. Bis heute äußerlich beeindruckend ist die alte langgestreckte Fabrikhalle des einstigen Stahlwerkes. Der Komplex ist nun ein Industriemuseum. Dort können Besucherinnen und Besucher das größte Relikt der Industriezeit von Brandenburg an der Havel bestaunen – der letzte von zwölf gewaltigen Schmelzöfen – ein Siemens-Martin-Ofen. Von 1914 bis 1994 wurde hier Stahl geschmolzen.

Ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs befindet sich das Fabrikgebäude der ehemaligen „Brennabor-Werke“. Das Unternehmen hatte dort bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Kinderwagen, Fahrräder, Kraftwagen und Motorräder produziert. Zu DDR-Zeiten etablierten sich auf dem Werksgelände die Brandenburger Traktorenwerke. Längst wird hier nicht mehr produziert. Da die Gebäude sich äußerlich jedoch kaum verändert haben, sind sie eine ideale Kulisse für historische Stoffe geworden und damit hin und wieder bei Filmschaffenden gefragt.

Ein weiteres einzigartiges Industrie-Ensemblebefindet sich im Brandenburger Ortsteil Kirchmösernur wenige Kilometer östlich der Stadt. „Nicht kleckern, sondern klotzen“, so muss das Motto beim Errichten dieses Industriekomplexes einst gelautet haben. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges sind auf dem 550 Hektar großen Areal rund 400 repräsentative Bauten mit roten Klinkern entstanden. Sie gehörten alle einst zur „Königlich-Preußischen Pulverfabrik“, die dort ab 1915 errichtet worden ist. All das wirkt bis heute großzügig gebaut und harmonisch eingebettet in die brandenburgische Seenlandschaft der Havel. www.reiseland-brandenburg.de/erlebnisberichte/havelland/grosses-kino-in-kirchmoeser

Ein Aufzug für Boote: Schiffshebewerk Niederfinow im Barnimer Land
Ein Koloss ganz anderer Art steht in Niederfinow. Das dortige Schiffshebewerk ist aus rund 14.000 Tonnen Stahl gefertigt. Dieser 1934 erbaute Aufzug für Boote ist ein einzigartiges ingenieurtechnisches Meisterwerk, das kurz vor dem Oderbruch einen Höhenunterschied von 36 Metern ausgleicht. Damit auch künftig die Wasserstraße von größeren Schiffen genutzt werden kann, ist in den vergangenen Jahren ein zweites Schiffshebewerk entstanden, das 2021 in Betrieb gehen soll. www.reiseland-brandenburg.de/ausfluege-tourentipps/ausflugsregionen/ausflugsregionen-im-osten/barnimer-land

Optikmuseum Rathenow
Rathenow ist die „Stadt der Optik“. Sie gilt als die Wiege dieses Industriezweigs in Deutschland. Denn dort entwickelte Johann Heinrich August Duncker die erste Maschine zur rationellen Herstellung von Brillengläsern. Deshalb gibt es hier auch den Optikpark, der an diese Zeit erinnert und aus dem Gelände der Landesgartenschau 2007 hervorgegangen ist. Von Havelarmen umgeben liegt der Optikpark auf der Schwedendamminsel inmitten der Stadt. Doch das ist nicht nur ein Park mit üppig gestalteten Beeten. Zwischendrin sind immer wieder optische Geräte zu entdecken wie das weltgrößte Brachymedial-Fernrohr. Und optische Täuschungen schaffen immer wieder andere Sichtweisen während eines Rundgangs durch die Gartenanlage. Wer noch mehr über optische Geräte erfahren möchte, besucht das Optik-Industrie-Museum in Rathenow, das sich im Kulturzentrum befindet. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 400 Quadratmetern ist die Geschichte der Optischen Industrie in Rathenow in einer beeindruckenden Dauerausstellung erlebbar.www.oimr.de

Museumspark Rüdersdorf im Seenland Oder-Spree
Was haben das Brandenburger Tor in Berlin, Schloss Sanssouci in Potsdam, das Berliner Olympiastadion und viele weitere bedeutende Bauwerke in Berlin und Brandenburg gemeinsam? Sie alle wurden mit Kalkstein aus Rüdersdorf erbaut – einem kleinen Ort rund 30 Kilometer östlich von Berlin. Vor fast 800 Jahren fing man dort an, den Kalkstein zu brechen und anschließend zu brennen; spätestens seit dem 17. Jahrhundert galt Rüdersdorf als der Baustofflieferant für die Region Berlin und Brandenburg. Bis heute ist der Tagebau aktiv: So exportiert das Zementwerk Rüdersdorfer europaweit diesen Baustoff.

Der historische Werksteil ist jedoch inzwischen ein Industriedenkmal und wurde zu einem Museumspark umgebaut, in dem heutzutage die Geschichte des Kalkabbaus erzählt wird. Die technischen Bauwerke, die nach Entwürfen berühmter Baumeister wie Schinkel errichtet wurden, sind ein einzigartiges architektonisches Ensemble. Fotografen finden hier jede Menge beeindruckende Motive. Auf der anderen Seite der charakteristischen Rüdersdorfer Schornsteinbatterie liegt die verlassene Chemiefabrik, die in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Drehort bei Filmschaffenden avancierte. www.ruedersdorf-kultur.de; www.reiseland-brandenburg.de/erlebnisberichte/brandenburg/homeland-hautnah

Ofen- und Keramikmuseum Velten im Ruppiner Seenland
Das Ofen- und Keramikmuseum befindet sich Velten (Mark). Es wurde bereits im Jahr 1905 gegründet und zeigt auf rund 900 Quadratmetern die Kunst- und Technikgeschichte dieses Wärmespenders. Außerdem gibt es Einblicke in die Keramik der Region mit Fokus auf das erste Drittel des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind darüber hinaus mehr als 500 Objekte aus der Keramik-Sammlung von Hedwig Bollhagen. Denn diese ist einzigartig. Seit mehr als 80 Jahren steht dieser Name für künstlerische und handwerkliche Meisterarbeit. Hedwig Bollhagen, eine der wichtigsten Designerinnen Deutschlands, schuf – vom Bauhausstil inspiriert – formschöne Gegenstände für den Alltag. Gegründet wurde das Unternehmen von ihr im Jahr 1934, welches sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 selbst leitete.

Ihr Nachlass gehört zu den kulturhistorisch kostbarsten keramischen Kunsthandwerken Brandenburgs. Bis heute werden in den HB-Werkstätten nach ihren Entwürfen und speziellen Techniken handgemachte Unikate in höchster Qualität erschaffen. So fertigt die Manufaktur im Veltener Ortsteil Marwitz noch von Hand die berühmte Vorratsdose des Bauhauskünstlers Theodor Bogler, dem Avantgardist unter den Keramikern am Bauhaus. www.okmhb.de; www.reiseland-brandenburg.de/orte-regionen/urlaubsregionen/ruppiner-seenland/handwerk-manufakturen

Nähmaschinen und Öle aus Wittenberge
Wittenberge war einst die „Stadt der Nähmaschinen“. Mehr als sieben Millionen Stück wurden in der Stadt an der Elbe gefertigt. Nach der Wende 1990 war damit Schluss. Aber Wittenberge hat sich längst neu erfunden. Doch bis heute sieht man der Stadt deutlich an, dass es sich um eine ehemalige Industriestadt handelt. Interessantes über diese Zeit insbesondere die Nähmaschinen-Industrie kann man im Stadtmuseum „Alte Burg“ sowie im Uhrenturm unmittelbar an der ehemaligen Fabrik erfahren. www.museum.de/museen/stadtmuseum-alte-burg-wittenberge

Aus den markant aufragenden Ölspeichern in backsteinroter-Ziegeloptik gleich hinter der breiten Promenade an der Elbe, ist inzwischen ein Hotelkomplex mit Indoor-Tauchturm, Kletterturm und Schau-Brauerei geworden. Einst gelagert wurde in der alten Ölmühle jedoch kein Erdöl. Das gab es niemals in und um Wittenberge. Vielmehr wurden Raps-, Lein- und Rüben-Öle verarbeitet, weniger zum Verzehr, sondern als Leucht- und Schmiermittel. www.oelmuehle-wittenberge.de; www.reiseland-brandenburg.de/erlebnisberichte/prignitz/wittenberge-naehmaschinen-und-oele-an-der-elbe

Weitere Informationen unter:
www.industriekultur-brandenburg.de

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