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Die Glienicker Brücke: Einst Symbol der Teilung, verbindet heute wieder Potsdam und Berlin. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann.
Die Glienicker Brücke: Einst Symbol der Teilung, verbindet heute wieder Potsdam und Berlin. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann.

Pressemitteilung -

60 Jahre Mauerbau

60 Jahre Mauerbau
Auf den Spuren der Geschichte in Brandenburg

Am 13. August 2021 hat sich der Tag des Mauerbaus zum 60. Mal gejährt.
Wir stellen einige Orte und Veranstaltungen vor, die einen Bezug zu diesem Datum haben und die, oftmals anhand der Schilderung persönlicher Erfahrungen, die Geschichte noch heute eindrucksvoll erlebbar machen.

Grenzturm Nieder Neuendorf
Der Wachturm der DDR-Grenztruppen in Nieder Neuendorf gehört zu den letzten vier erhaltenen seiner Art an der Berliner Mauer. Der Turm diente als Führungsstelle für den Einsatz der Grenzsoldaten an dem rund zehn Kilometer langen Abschnitt der berlin-brandenburgischen Mauer von der etwas südwestlich gelegenen Ortschaft Schönwalde bis ins nordöstliche Stolpe-Süd. Von hier aus wurde die Grenzsicherung in diesem Bereich koordiniert und bei Alarm Maßnahmen eingeleitet, um Fluchten von DDR-Bewohnern nach West-Berlin zu verhindern. Eine im Jahr 2014 eröffnete zweisprachige Ausstellung informiert im Turm auf vier Ebenen über Struktur und Alltag der DDR-Grenztruppen, den Aufbau der Sperranlagen und die Geschichte von Flüchtlingen, Ausreisewilligen und Oppositionellen aus der Region. Öffnungszeiten: April bis 3. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr. Adresse: Uferprommenade, 16761 Hennigsdorf.

Mauergedenkstätte am Groß Glienicker See
Zu DDR-Zeiten gehörte deröstliche Teil von Groß Glienicke zum West-Berliner Bezirk Spandau, der westliche Teil mit dem eigentlichen Ortskern dagegen zur DDR. Die Grenze verlief in der Mitte des Groß Glienicker Sees. Auf der West-Seite tummelten sich im Sommer Badende bis zu den DDR-Grenzbojen im Wasser. Auf der DDR-Seite hingegen war den Bewohnern selbst ein Blick auf den See durch Sperranlagen und die ab 1969 errichtete Mauer verbaut. Im Norden des Gewässers zeugen noch heute zwei Beton-Segmente der Berliner Mauer von dieser Zeit. Seit 2014 bilden sie den Fluchtpunkt eines Mauerdenkmals. Links und rechts von dem Fragment ist der räumliche Verlauf der Berliner Mauer durch Betonpfosten angedeutet und mit einer doppelten Reihe von Pflastersteinen am Boden markiert. Zu besichtigen ist außerdem der wohl längste erhaltene Streckmetallgitterzaun der Grenzanlagen um Berlin überhaupt. Erhalten blieb ebenfalls eine mehr als 30 Meter lange und 2,20 Meter hohe „Mauer der 1. Generation“ aus der Anfangsphase der Abriegelung 1961/1962: Sie besteht aus Betonblöcken, auf die zwei Reihen Hohlblocksteine gemauert und Y-Abweiser mit Stacheldraht eingelassen wurden – und gilt als der einzig erhaltene Rest dieser Mauer überhaupt. Adresse: Am Park, 14476 Groß Glienicke.

Erinnerungs- und Begegnungsstätte Drewitz-Dreilinden
Fast jeder Reisende, der über die Transitstrecke nach West-Berlin fuhr, kannte den "Checkpoint Bravo". Nach dem Abriss der Grenzübergangsstelle in Drewitz blieb nur der Kommandantenturm bestehen. Heute steht der Turm unter Denkmalschutz und ist Ausstellungs- und Veranstaltungsort des "Checkpoint Bravo e.V.". Zu sehen ist hier sowie im Außenbereich rund um den Turm die Dauerausstellung „FREUNDwärts-FEINDwärts - Schicksale und Ereignisse rund um Dreilinden“. Öffnungszeiten: Der Kommandantenturm ist sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Die Freiluftausstellung kann rund um die Uhr besucht werden. Adresse: Gewerbepark Europarc, Albert-Einstein-Ring/Stahnsdorfer Damm, 14532 Kleinmachnow. Weitere Infos: www.checkpoint-bravo.de

Open-Air Infostelen Klein Glienicke
In Sichtweite zur Glienicker Brücke und von West-Berlin umgeben, lag der Potsdamer Stadtteil Klein Glienicke - Eine Ost-Enklave im Westen, komplett umschlossen von der Mauer. Hier lag die schmalste Stelle der DDR. Die einzige Verbindung nach Potsdam war eine schmale Brücke, die nur mit schriftlicher Genehmigung passiert werden durfte. Von Klein-Glienicke aus fand die letzte geglückte Tunnelflucht statt. Bei einem Spaziergang durch Klein Glienicke informieren Stelen mit historischen Fotos und Texten über diesen außergewöhnlichen Ort. Adresse: Mövenstraße, Waldmüllerstraße, Wannseestraße..., 14482 Potsdam.

Ausstellung „Sacrow – das verwundete Paradies“
Wer heute Sacrow bei Potsdam besucht, erblickt ein verwunschenes kleines Schloss in einem idyllischen Park direkt an der Havel. Doch die schöne, paradiesgleiche Oberfläche Sacrows verdeckt die Verletzungen, die Menschen hier - vor allem während der zwei deutschen Diktaturen - erlitten haben. Zwischen den spannenden Antipoden äußerer "Schönheit" und dem "Drama" dahinter - vor allem anhand emotionaler biografischer Erzählungen - gibt die Ausstellung „Sacrow – das verwundete Paradies“ sehr persönliche Einblicke in die bewegte Geschichte eines brandenburgischen Ortes. Die Ausstellung ist bis zum 9. November 2021 immer freitags bis montags, 11-18 Uhr im Schloss Sacrow, Krampnitzer Straße 33, 14469 Potsdam, zu sehen. Sie wird von einem Veranstaltungsprogramm begleitet. Weitere Informationen: www.sacrow-das-verwundete-paradies.de

Ausstellung „Geheimpolizei und Mauerbau“
Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam zeigt anlässlich des 60. Jahrestags des Mauerbaus die Sonderausstellung „1961. Geheimpolizei und Mauerbau im Bezirk Potsdam“. Nach dem 13. August 1961 folgte in der DDR eine Phase schwerer Repression. Für das Jahr 1961 werden Strukturen, Untersuchungshäftlinge und Personal der Staatssicherheit im Bezirk Potsdam beschrieben. Es werden Formen und Ausmaß politischer Verfolgung dargestellt. Wie viele Menschen inhaftierte die Staatssicherheit in Potsdam nach der Grenzschließung? Welche Vorwürfe machte die Staatssicherheit den Inhaftierten? Welche Strafen sprachen die Gerichte gegenüber den Betroffenen aus? Als besonderes Begleitmaterial erarbeitet die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße ein Comic-Buch. Prominente KünstlerInnen zeichnen darin drei biographische Fluchtgeschichten auf. Öffnungszeiten: bis 31. Dezember 2021, Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr. Weitere Informationen: www.gedenkstaette-lindenstrasse.de

Übrigens: Auch mit dem Boot kann man so manchen Ort der Geschichte im Zusammenhang mit dem Mauerbau erreichen. So beispielsweise in Potsdam den
Wasserwanderrastplatz „Anlegestelle Glienicker Brücke"
Diese kostenlose Anlegestelle für Sportboote (also beispielsweise Hausboot/Charterboote) befindet sich direkt an der Glienicker Brücke und bietet Platz für mehrere Gastlieger. Von hier aus gelangt man direkt zur Berliner Vorstadt und über die Schwanenbrücke zum Neuen Garten. Dort befindet sich das wunderschöne Marmorpalais mit Blick auf den Heiligen See. Im Norden des Neuen Gartens, im Schloss Cecillienhof, fand eines der bedeutendsten historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts statt. Die Potsdamer Konferenz gilt weltweit als Symbol für den Endpunkt des Zweiten Weltkrieges und den Ausbruch des Kalten Krieges, der zur Spaltung Europas durch den „Eisernen Vorhang“ und zum Bau der „Mauer“ führte. Die Glienicker Brücke selbst ist weltweit bekannt als Symbol der Teilung und durch den damaligen Austausch von Agenten.

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