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Wasser und Wein – beides kann man in Brandenburg genießen, wie hier in den Weinbergen von Werder an der Havel. Foto: TMB-Fotoarchiv / Maria Falkenberg
Wasser und Wein – beides kann man in Brandenburg genießen, wie hier in den Weinbergen von Werder an der Havel. Foto: TMB-Fotoarchiv / Maria Falkenberg

Pressemitteilung -

Rar und begehrt

Rar und begehrt

Wein aus Brandenburg ist besonders von der Sonne verwöhnt

Guter deutscher Wein kommt nur von Rhein, Mosel oder Saale-Unstrut? Natürlich nicht. Zwar hat das Bundesland Brandenburg gemessen an den großen deutschen Weinbauregionen nur eine vergleichsweise winzige Fläche. Doch die märkische Sonne lässt hier in der Region sehr gute Traubenqualitäten reifen. Die kontinentale Lage Brandenburgs sorgt durchschnittlich für mehr Sonnenstunden im Jahr als in Rheinhessen oder Rheinland-Pfalz. Und seit einigen Jahren meint es die Sonne besonders gut in unseren Breiten, so dass die Weinlese früher als üblich beginnen kann.

Mit den Zisterziensermönchen kam der Weinanbau im 12. Jahrhundert nach Brandenburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam er dann zum Erliegen. Mitte der 1980er Jahre wurden auf dem Wachtelberg in Werder an der Havel wieder die ersten Reben gesetzt. Seitdem sind weitere Weinberge hinzugekommen: in Schlieben im Elbe-Elster-Land, in der Uckermark, in und um Potsdam und sogar in den ehemaligen Tagebaugebieten der Lausitz. Insgesamt werden in Brandenburg auf 30 Hektar 20 verschiedene Traubensorten angebaut und verarbeitet. Die Anbauflächen in Schlieben im Elbe-Elster-Land sowie in Werder (Havel) im Havelland gehören zu den Qualitätsweinanbau-Gebieten Sachsen beziehungsweise Saale-Unstrut. Die Mehrzahl der Rebflächen in Brandenburg zählt zu dem seit 2007 zugelassenen Landweingebiet Brandenburg. Und die hier angebauten Weine gewinnen nicht nur Preise bei Prämierungen, sondern zudem Jahr für Jahr mehr und mehr Interessenten. Hier eine kleine Auswahl an Weingütern in Brandenburg.

Weingut Patke im Seenland Oder-Spree
In dem kleinen Ort Grano im Seenland Oder-Spree haben sich die Familien Jahnke und Lehmann das Weingut Patke aufgebaut. Schon im 13. Jahrhundert wurden anspruchsvolle königliche Gaumen durch den Brandenburger Landwein aus Grano verwöhnt. Angeknüpft an die jahrhundertalte Tradition des Weinbaus, werden dort seit 2003 auf dem „Lange Rücken“ und dem „Pilgramer Jacob“ in Pilgram seit 2014, verschiedene Rebsorten auf einer Fläche von insgesamt 1,6 Hektar angebaut. Die neun Weiß- und vier Rotweinsorten tragen die offizielle und geschützte Bezeichnung „Brandenburger Landwein“. Seit September 2018 hat auch der Hofladen in Pilgram geöffnet, der Weinkenner und Interessierte zum Stöbern und Kaufen einlädt. Weitere Informationen: www.weingut-patke.de

Der Werderaner Wachtelberg im Havelland
Zu den bedeutendsten Weinorten Brandenburgs gehört die Stadt Werder an der Havel, die eigentlich für ihre Obstweine bekannt ist. Von landesweit insgesamt 30 Hektar Weinbaufläche in Brandenburg, entfallen auf die oberhalb der Havelseen gelegenen Weinberge Werders allein zehn Hektar. Sie gehören zum Anbaugebiet Saale-Unstrut und gelten als die nördlichsten Qualitätsweine Deutschlands. Angebaut werden Sorten wie zum Beispiel Müller-Thurgau, Regent, Sauvignon Blanc und Dornfelder, die auf reinem Sandboden wachsen. Die Weine des Weinguts Dr. Lindicke gibt es im Weinhandel und natürlich direkt vor Ort. Von Ostern bis Mitte Oktober betreibt die Familie mitten im Weinberg auf dem Wachtelberg die kleine Straußwirtschaft „Weintiene“, in der die Gäste die Werderaner Weine sowie regionale Speisen kosten können. Weitere Informationen:
https://weinbau-lindicke.de

Bio-Weingut Töplitz im Havelland
In Töplitz nördlich von Werder (Havel) begannen Zisterziensermönche in der Mitte des 14. Jahrhunderts Wein zu keltern. Seit 2007 wird auf dem historischen Weinberg wieder Wein angebaut. Das Weingut ist ein zertifiziertes Bio-Weingut. In Töplitz kann man derzeit zwischen acht verschiedenen Weinen wählen. Besonders hervorzuheben sind Weine, die im Barrique-Fass ausgebaut werden. Das wären zum Beispiel der Regent und der Grauburgunder. Diese stechen durch ihren kräftigen und einzigartigen Geschmack besonders hervor. Familie Wolenski verzichtet künftig auf die Bezeichnung „Qualitätswein, bestimmtes Anbaugebiet Saale Unstrut“. Da der in Töplitz angebaute Wein im Land Brandenburg wächst, halten sie die Bezeichnung „Brandenburger Landwein“ für klarer. Neu im Sortiment sind Weinbrände. Diese können vor Ort im Weinkeller oder im Online-Shop erworben werden.
Weitere Informationen: www.weingut-toeplitz.de

Müller-Thurgau aus Schlieben im Elbe-Elster-Land
In Schlieben im Süden Brandenburgs, legten Zisterziensermönche aus dem nahen Kloster Dobrilug die ersten Weingärten an. Bis ins 19. Jahrhundert wurde hier im Elbe-Elster-Land Wein angebaut. Inzwischen gedeihen wieder mehr als 2.000 Rebstöcke der Sorten „Müller-Thurgau“, „Regent“ und „Bacchus“. Als Besonderheit gibt es den Schieler, ein Rotling aus Müller-Thurgau und Regent. Die Reblage in Schlieben wird seit 1993 vom Verein zur Förderung des historischen Weinbaus bewirtschaftet und in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit gepflegt. Einzigartig in Brandenburg sind die 34 Weinkeller an der historischen Kellerstraße, die seit etwa 1540 in den „Langen Berg“ gegraben worden sind. Sie dienten nicht nur zur Lagerung der Weine, sondern ebenso um Eis auf Vorrat aufzubewahren. Heute werden die Keller für Feste und Weinabende mit Verkostung genutzt. Wer das Weinanbaugebiet in Schlieben besucht, bekommt eine Führung über den Weinberg mit anschließender Weinprobe im historischen Keller. Noch mehr Wissenswertes über Wein erfahren Interessierte auf dem 1,5 Kilometer langen Weinwanderweg. Weitere Informationen: www.weinbau-schlieben.de

Wein vom ehemaligen Tagebau im Lausitzer Seenland
Der steilste Weinberg Brandenburgs liegt am Fuße eines stetig wachsenden Sees. In Südbrandenburg entsteht durch Flutung ehemaliger Braunkohle-Tagebaue Europas größte künstliche Wasserlandschaft. Am Ufer des Großräschener Sees befindet sich seit 2012 die ein Hektar große Rebfläche mit einer Steigung von bis zu 33 Prozent. Die Sorten Pinotin, Solarin und Cabernet Blanc gedeihen hier sehr gut. Gepflanzt wurden die Reben von der Winzerfamilie Wobar. Bei der Auswahl der Sorten hat er großes Augenmerk auf Neuzüchtungen gelegt, um den besonderen klimatischen Anforderungen in der Lausitz gerecht zu werden. Die Weine werden vom Kellermeister des sächsischen Weinguts Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe ausgebaut. Sie können nach Anmeldung von Juni bis Ende September bei Führungen für Gruppen ab zwölf Personen direkt am Weinberg verkostet werden. Weitere Informationen: www.weinbauwobar.de

Wolkenberg-Wein aus Welzow im Lausitzer Seenland
Rund 70 Kilometer östlich von Großräschen wächst ebenso Wein. Am Rande des Tagebaus Welzow-Süd reifen die Trauben auf einem rekultivierten Areal an rund 26.000 Rebstöcken. Auf dem Etikett der Weinflaschen prangt der Name „Wolkenberg“, das an das einstige gleichnamige Dorf erinnert, welches 1991 dem Braunkohle-Tagebau weichen musste. Den Wein vom Wolkenberg gibt es unter anderem als Grauburgunder, Weißburgunder oder Sekt. Verkostet werden können die edlen Tropfen von Mai bis Oktober jeden Sonntag von 11 bis 17 Uhr (vom Wetter abhängig) zu Weinproben mit oder ohne Käsebegleitung auf Gut Geisendorf direkt am Weinberg. Zu kaufen gibt es den Wolkenberg-Wein ebenso beim Bergbau-Tourismusverein in Welzow. Weinproben auf dem Wolkenberg können nach Absprache auch kombiniert werden mit einer Weinbergführung.
Weitere Informationen: www.wolkenberg-gmbh.de

Kloster-Winzer in Neuzelle im Seenland Oder-Spree
Die Mönche brachten den Weinbau nach Brandenburg, aber es gibt nur noch einen Weinberg, der direkt auf einem Klosterareal zu finden ist: Der Weinberg im Kloster Stift Neuzelle im Seenland Oder-Spree. Hier werden 420 Rebstöcke der Sorten Phönix, Muskat, Merzling, Solaris, Aron und die beiden Rotweinsorten Regent und Frühburgunder ehrenamtlich von einem Verein gepflegt. Die Trauben werden dann nach der Ernte im Winzerhaus direkt am Weinberg gekeltert. Gäste können Führungen über den Weinberg buchen und auch den Wein verkosten. Weitere Informationen: https://tourismus.neuzelle.de

Königlicher Weinberg in der Landeshauptstadt Potsdam
Auf dem Königlichen Weinberg gedeihen die Rebsorten Phoenix, Riesling und Regent. Die ersten Reben wurden anlässlich der Bundesgartenschau 2001 in Potsdam gepflanzt. Seit dem Jahr 2011 werden die Phoenix-Trauben geerntet und vom Weinbau Dr. Lindicke in Werder (Havel) gekeltert. In den Museumsshops der alten Schlossküche vom Schloss Sanssouci, dem Besucherzentrum am Neuen Palais, in ausgewählten Weinfachhandlungen in Potsdam sowie über den Online-Hofladen können die Weine vom Klausberg gekauft werden. Seit 2011 wird der Weinberg an der Maulbeerallee rekultiviert. Mitarbeitende der Berliner Mosaik-Werkstätten für Behinderte restaurieren und bewirtschaften die Anlage. Friedrich II. ließ ursprünglich den Weinberg errichten. Das Belvedere auf dem Klausberg diente als Aussichtspunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten verfiel das Areal zunehmend. Im Jahre 2019 feierte der wiederaufgebaute Weinberg auf dem Klausberg sein 250-jähriges Bestehen. Seit 2019 ist Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh neuer Botschafter des Königlichen Weinbergs. Der frühere Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und heutige Generalintendant des Berliner Humboldtforums will künftig das Schaffen dieses Inklusionsprojektes in die ganze Welt tragen. Weitere Informationen: www.koeniglicher-weinberg.de

Radeln auf den Spuren des Weines im Dahme-Seenland
Die lange Zeit fast vergessene Weinbautradition in weiten Teilen Brandenburgs lebt auf dieser Tour auf sehr verlockende Art wieder auf. Schließlich führt der in Königs Wusterhausen beginnende Ausflug zu mehreren Stationen, wo ein edler Tropfen entweder gleich probiert oder zumindest gekauft werden kann. Mit 27 Kilometer Länge hält sich die Distanz in Grenzen, sodass jeder entspannt und ohne Hektik in die Pedale treten kann. Nächste Station ist die kleine Stadt Mittenwalde. Hier lohnt sich ein längerer Bummel, zumal dort ein Weinladen ein breites Sortiment an Weinen bereithält. Um hier die richtige Auswahl zu treffen, empfiehlt sich vorher ein Rundgang durch den Weinlehrgarten des Heimatmuseums. Über den Wein lässt sich auch vortrefflich in Ausflugsgaststätten im Ort Bestensee debattieren, dem Ziel der Wein-Radtour. Auf dem dortigen Mühlenberg wurden 2011 wieder die ersten Rebstöcke gepflanzt. Der Weinberg ist mit seinen 34 Metern Höhe die höchste Erhebung im Ort und bietet einen herrlichen Ausblick auf den alten Dorfkern. Dass dieser sanfte Anstieg auch noch gen Süden liegt, macht ihn zum idealen Weinanbaugebiet im Dahme-Seenland. Die Wurzeln des Weinbaues in dieser Region lassen sich bis weit ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Weitere Informationen: www.bestenseer-weinbau.de

Weinbautradition im Fläming
Der Zescher Weinberg in Zossen ist ein authentisches Zeugnis der jahrhundertealten Weinbautradition im südlichen Brandenburg. Ein Verein hat hier einen historischen Weinberg wiederbelebt. Angefangen hatte alles zu Pfingsten im Jahr 2013, als eine Rebfläche von zunächst 3.000 Quadratmeter mit drei Rebsorten angelegt worden ist. Und die Voraussetzungen waren günstig: So gibt es inzwischen neue, geeignetere Rebsorten, und auch die Veränderung des Klimas könnte sich positiv auf den dortigen Weinbau sowie den Tourismus auswirken. Bereits jetzt ist der Weinberg an den Wanderweg „Rund um den Großen und Kleinen Zeschsee“ angebunden. Angebaut werden zurzeit zwei Rotweinsorten und eine Weißweinsorte. Weitere Informationen: www.weinberg-zesch.de
Wein wächst ebenso auf dem Mühlenberg in Baruth. Betrieben wird dieser von I-KU, dem Institut zur Entwicklung des ländlichen Kulturraums. 2007 fing dort alles an. Inzwischen wachsen dort etwa 3.000 Reben auf einer Fläche von 1,3 Hektar. Der produzierte Wein wird auf dem Weingut „Goldstaub“ genannt, weil er aufgrund seiner geringen Menge besonders kostbar ist. Diesen Landwein gibt es in vier pilzresistenten Sorten, die allesamt Neuzüchtungen sind: Solaris, Helios, Johanniter und Muscaris. Mehr unter: https://i-ku.net
Auch in Dobbrikow im Nuthe-Urstromtal wachsen Weinreben. Schon um 1160 ließen die Herren von Trebbin einen Weinberg dort anlegen. Dieser wurde durch die Zisterzienser Mönche aus Kloster Zinna weiter bewirtschaftet. Weitere Informationen unter: https://17morgen.de


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www.wein-land-brandenburg.de
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